Donnerstag, 27. September 2012

Jacqueline Mattéoda

ist eine französische Künstlerin.

Einmal hatte ich auf einer Ausstellung in Berlin das grosse Vergnügen sie und ihre Kunst persönlich kennen zu lernen.

Heute feiert sie ihren Geburtstag - und daher heut statt eines Bildes eine Seite (meine persönliche Lieblingsseite!) aus ihrem Blog.

Den französischen Text habe ich (in rot) ins Deutsche übersetzt, er sagt soviel aus über den leisen Humor der Künslterin - und über ihre unglaubliche Phantasie! 

Viel Spass beim Anschauen!

Avez-vous déjà essayé de replier méthodiquement une carte Michelin ? Haben Sie schon mal versucht eine Michelin-Karte methodisch wieder zusammenzufalten? (En fait je devrais dire une carte routière, mais cela ne m’est pas venu à l’esprit! Eigentlich hätt ich ich sagen können eine Strassenkarte, aber das ist mir gar nicht in den Sinn gekommen!)
 
kilom-tre-905-1.jpg

Replier méthodiquement…. un cauchemar! Methodisch zusammenfalten.... ein Alptraum!  Après quelques années  nach einigen Jahren tous les recoins de ma voiture  alle Winkel meines Autos sont bourrées sind voll mit de carte en vrac, froissées parfois déchirées .kaputten Karten, zerknüllt und manchmal zerissen. J’ai tout gardé, ich habe sie alle aufgehoben, j’ai découpé des lanières, habe sie in Streifchen geschnitten,  je les ai assemblées en une immense pelote ich habe sie zusammengefügt zu einem riesigen Knäuel.

La route se déroule devant un pneu «  
pneu-1.jpg
avaleur de kilomètre »… une borne indique 905.
C’est la distance entre Paris et Villeneuve-Loubet par la Nationale 7.
borne.jpg


Jusqu'au 27 avril 2012, ces créations sont présentées à l'Espace André Malraux de Villeneuve Loubet, à l'occasion de l'exposition "DE LA RN7 AU VILLAGE...". 





Invitation_expo_RN7_01.png

Sonntag, 23. September 2012

Alpina Siegerin - die Geschichte einer alten Armbanduhr



alte Herrenarmbanduhr - 30er Jahre - mechanisch - für Bastler und Sammler!


Startpreis 1,00 €













Alle im Laufe der Jahrzehnte sich angesammelten Uhren und Wecker kommen nun "unter den Hammer"!

Sie bieten hier auf :


1 alte Herrenarmbanduhr (mechanisch)
 aus den 30er Jahren
Die Uhr hat einen Durchmesser von 3 cm -
und ein stahlfarbenes Gehäuse

Die Uhr selber ist ziemlich ramponiert, das ursprünglich wohl cremefarbene Ziffernblatt ist so vergilbt/verblichen, dass ich die Marke der Uhr nicht mehr lesen kann, was man sieht ist: ...
unleserlich..egerin", der Zeiger für die Sekundenanzeige fehlt.

Sie lässt sich stellen, läuft aber nicht mehr.

Hinten auf der Uhr steht die Seriennummer: 117839

Ich biete diese Uhr ausdrücklich für Bastler und Sammler an!


Erfolgreiches Gebot :EUR 23,30
Mitgliedsname des Höchstbietenden: kampa-oli

Dieses Angebot hatte ich bei ebay eingestellt, und war ziemlich überrascht, dass dafür 23,30 € geboten wurden - gerechnet hatte ich mit -- ja eigentlich nichts!
Bereits wenige Minuten später erhielt ich eine Nachricht des erfolgreichen Bieters, Kampa-Oli: 


hallo,
freue mich die Uhr bekommen zu haben. Eine Frage: Ist die Geschichte bzw. Herkunft bekannt? Würde mich interessieren. Ich vermute, daß es sich um eine Alpina handelt. Der Schriftzug könnte "Siegerin" bedeuten, einem Markenname der Alpina für Deutschland.
Danke und Grüße
Kampa-oli


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Hallo kampa-oli, 

Hallo,
schön zu hören,dass genau diese Uhr noch jemandem Freude macht!
ich hab mich gewundert, dass sie so einen hohen Preis erzielt hat.
zur Herkunft:
Sie gehörte meinem Onkel (geb.1915 in Schweinfurt) - er hatte diese Uhr bei sich 1941/42 in Russland an der Front.
Mein Onkel ist dort gefallen, und ein Freund hat diese Uhr zusammen mit ein paar privaten Dingen an sich genommen, und sie nach dem Krieg den Eltern meines Onkel übergeben.
Ob sie zu diesem Zeitpunkt noch funktioniert hat weiss ich nicht, aber seit 1942 wurde sie zusammen mit einigen wenigen Erinnerungen in einer Schachtel aufbewahrt. (auch das Band ist noch das erste und originale)
Ich würde mich freuen, wenn es genau das ist, was Sie sich erhoffen. Falls ja, dann wärs nett, wenn Sie es mich wissen lassen!

Viele Grüsse

 uschy
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Hallo uschy

Hallo,

vielen Dank! Nun, eigentlich ist die Uhr mit dieser Geschichte ja unbezahlbar!

Für mich war sie eigentlich interessant, weil ich eine ähnliche Uhr für einen Bekannten hier zur Reparatur habe. Eigentlich war sie als Ersatzteilspender gedacht...

Ich fürchte daraus wird nun nichts. Angesichts der Geschichte geht das gar nicht. Die Uhr des Kollegen muß wohl noch etwas warten...

Sehr wahrscheinlich handelt es sich um eine Alpina. Die unleserliche Beschriftung sollte denke ich "Siegerin" lauten, einer Handelsmarke der Alpina für Deutschland.

Die Marke "Siegerin" gab es seit Ende der 20er Jahre, hat also nichts mit Militär etc. zu tun. Alpina hat aber auf jeden Fall Herr und Marine ausgerüstet. Interessant ist, daß die Uhr wohl ursprünglich für die Marine war. Das helle Zifferblatt und der noch schwach erkennbare Buchstabe M über dem Schriftzugrest sprechen dafür: KM für Kriegsmarine. Aber wer weiß was zu diesen Zeiten alles passierte...

Beim Uhrwerk sollte es sich auf jeden Fall um ein Alpina Kal. 595 handeln. Ein schweizer Werk von Aegeler in Biehl. Die bauten zu dieser Zeit sehr schöne und robuste Werke.

Solange so ein Werk nicht unter Wasser stand und zusammengerostet ist, lässt es sich eigentlich immer wieder zum Leben erwecken.

Wenn Sie mögen halte ich Sie gern über die Restaurierung auf dem Laufenden.

Viele Grüße

Oliver

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Hallo Oliver,
danke für die Aufklärung. Ich find es sehr interessant, vor allem weil die Uhr zwar meiner Mutter wichtig, für mich aber nur noch eine kaputte Uhr war. Irgendwie hab ich es nicht fertig gebracht sie zu entsorgen - also ab damit auf ebay!
Das hat sich nun gründlich geändert.
Mein Vater war nämlich bei der Marine (Flak) - er war zwar zu Kriegszeiten noch nicht mit meiner Mutter verheiratet, aber deren Bruder (also mein Onkel) war sein Freund.
Es könnte gut sein, dass die beiden Freunde ihre Uhren getauscht haben, bevor mein Vater nach Frankreich und mein Onkel nach Russland musste.
Auf jeden Fall hat sie die "Winterschlacht im Osten" mitgemacht, die mein Onkel überlebt hat, er ist auf einem Botengang zwischen 2 Lagern vom Weg abgekommen, in einen Schneesturm geraten und erfroren. Zwei ausgeschickte Sucher haben ihn nur 300m von seinem Lager entfernt gefunden! Einer der Beiden war es auch, der ihm die Uhr abgenommen und sie zusammen mit der wahren Geschichte nach Hause gebracht hat. (Im offiziellen Schreiben hiess es: "gefallen im heldenhaften Kampf für Führer, Volk und Vaterland"!)
Man kann also wohl davon ausgehen, dass die Uhr nicht unter Wasser war und verrostet sieht sie auch nicht aus.

Ich find den Gedanken schön, dass sie nicht zum "Organspender", sondern vielleicht wieder zum Leben erweckt wird.

Sollten Sie sie tatsächlich zum Laufen kriegen, und vielleicht einmal verkaufen wollen -- vielleicht fragen Sie dann erst mal mich....?
Also Sie hören schon, ich bin an der weiteren Geschichte der Uhr interessiert!

Damit Sie noch die letzten Eckdaten dazu haben: mein Onkel hiess Emil Kastenhuber, Schreiner in Schweinfurt, geboren 1915, gefallen 1942 in Russland (als einfacher Soldat) . Zu finden noch in Google als Name beim Kriegsgräberverein.
Mein Vater - Rudolf Schlichtinger- (Offizier bei der Marine Flak) geboren 1915 in Regensburg, Lehrer und 1958-1978 Oberbürgermeister von Regensburg, verstorben 1994.

Die Überweisung von Ihnen ist schon bei mir eingetroffen, und die Uhr seit heute mittag auch schon auf dem Weg zu Ihnen!
Ich hab sie nochmals genau unter der Lupe angeschaut - ja, es heisst schon Siegerin!

Ich würde mich freuen wieder von Ihnen zu hören!

Viele Grüsse
Uschy
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Hallo Uschy,
was für eine Geschichte!
Nun, ich werde die Uhr entsprechend behandeln. Ich bin kein gelernter Uhrmacher. Habe mir aber einiges selbst beigebracht. Für ganz schwierige Fälle habe ich hier in der Nähe einen alten Uhrmachermeister. Der sich noch richtig auskennt und auch schon mal ein Teil selbst anfertigen kann. Wenn ich mich so einer alten Uhr annehme, habe ich dabei einige eigene Prinzipien: Die Technik muß wieder in Gang kommen. Hier ist auch ein Ersatzteil (neu oder gebraucht) oft unumgänglich. Der äußere Zustand wird lediglich aufgearbeitet bzw. einfach die Substanz gesichert. Von neuen Zifferblättern, neu vergolden oder verchromen halte ich wenig. Es ist eine alte Uhr, das darf man auch sehen. Auf die Art habe ich schon ein paar alte Stücke wieder belebt. Oft für mich die einzige Möglichkeit an eine schöne alte Uhr zu kommen: Suchen nach einem scheinbar völlig ruinierten Stück. Altes Haus, Frau, zwei Töchter, Hund und Katze... Meist ist das Budget begrenzt.
Manchmal ist die Ersatzteilsuche ein Problem. Und die Zeit. Habe ja auch noch einen richtigen Job... Manchmal kann das alles etwas dauern.
Nach dem Kauf und der ersten Nachricht habe ich am Abend noch etwas im Netz herumgesucht. Schaut man nach Uhren aus der Kriegszeit, ist es wohl unvermeidlich auf recht dubiose Seiten zu stoßen. Unfassbar...
Zu 200 % wird die Uhr bei keinem dieser ominösen Militaria Händler landen! Lassen Sie uns einfach in Kontakt bleiben. 

Sobald die Uhr hier ist, melde ich mich. Und dann schauen wir mal, was wir draus machen. Da ich meine Uhren auch immer fotografiere (das habe ich mal gelernt und treibe es noch immer wenn auch mehr aus Hobby) lasse ich Ihnen die Bilder auf jeden Fall zukommen. Verkauft wird die Uhr auf keinen Fall. Ich betrachte sie einfach mal als Reparaturauftrag. Wenn sie fertig ist, können Sie entscheiden was mit ihr passieren soll. Mit dieser Geschichte geht das überhaupt nicht anders.
Beste Grüße
Oliver

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Betreff: "unsere" Uhr

Hallo Oliver,
ich hab grad mal in die Sendeverfolgung geschaut - heute (spätestens morgen) sollte die Uhr bei Ihnen sein.

Ich finde Ihre Art der Restaurierung genau richtig!
(ich selbst trage eine alte Omega Constellation , von meinem Vater, auch der sieht man an, dass sie gute 50 Jahre alt ist, aber sie funktioniert einwandtfrei)

und ich würde mich sehr freuen, wenn Sie den Fortschritt der Reparatur/Restaurierung in Fotos festhalten, bis hin zum hoffentlich wieder funktionierenden Endergebnis.
Ich habe unsere bisherige Korrespondez gesichert und würde gern ein bebildertes Essay über die ganze Geschichte (die der Uhr, woher sie kommt, mit welcher Intention Sie sie ersteigert haben, und wie es weitergeht....) schreiben.

und es freut mich, dass die Uhr nicht bei "ominösen" Händlern landen wird, meine gesamte Familie war immer SPD, die ja in den 30er Jahren noch ziemlich radikal war, - mein väterlicher Grossvater sass dafür zu Beginn des 3. Reiches einige Monate im Gefängnis, und ist zu seinem Glück noch rechtzeitig gestorben, sonst wäre er wohl an noch schlimmeren Orten gelandet.
Bei einer Uhr habe ich überhaupt nicht an sowas gedacht - ich wusste gar nicht, dass es "Kriegsuhren" gab!

Bei Ihnen seh ich sie in absolut genau den richtigen Händen!
Ich bin gespannt, wie es weitergeht!

Viele Grüsse aus Kallmünz (sollten Sie mal in meine Ecke kommen, besuchen Sie mich einfach: www.blaue-lilie.de)
Uschy


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Siegerin Urzustand
Hallo Uschy,

schönen Dank für die Nachricht.
Nach zwei Tagen in Berlin bin ich nun wieder hier. Und die Uhr ist ebenfalls da.
Daß sie gut angekommmen ist, ist die erste gute Nachricht.
Die zweite: Sie läuft!
Nach dem Öffnen des Päckchens habe ich einfach mal vorsichtig etwas aufgezogen. Nicht sofort, aber nach einem leichten schütteln begann es zu ticken.
Die alten Werke sind immmer wieder erstaunlich robust. Das Anlaufen deutet schon mal darauf hin, daß nichts maßgebliches defekt ist.
Interessant ist, wohin der Sekundenzeiger entschwunden ist. Vermutung: Solche Zeiger sind nur aufgesteckt und können sich schon mal lösen. Sie liegen dann auf dem Blatt, können aber nicht verlorengehen. Vermutlich hat mal jemand versucht den Zeiger wieder aufzusetzen und dafür die Uhr geöffnet. Der Zeiger ist dann wie es mit so kleinen Teilen sehr, sehr gern passiert herausgefallen. Nur wer das schon mal versucht hat, weiß was dann passierte: So ein kleines Ding kann dann nur durch Zufall wiedergefunden werden. Das ist dann einfach weg. Für ein Öffnen spricht auch noch, daß die Leuchtmasse die sich in den Zeigern befunden hat völlig fehlt. Auch hier deutet das komplette fehlen (es liegen ja auch keine Brösel auf dem Blatt) auf ein Öffnen hin. Das ist auch nicht weiter tragisch. Eher im Gegenteil: Das damals verwendete Leuchtmittel war Radium. Und der Kram ist bei Kontakt oder gar eingeatmet nicht sonderlich gesund. Der Fleck auf dem Blatt könnte auch von diesem Öffnen kommen:
Evtl. ein Fingerabdruck. Menschlicher Schweiß kann recht agressiv sein und mit der Zeit eine entsprechende Wirkung auf den Schutzlack des Blattes haben. Mechanisch ist hier wohl nichts passiert. Dann wären auch die Ziffern weg. Evtl. zeigt sich ja noch etwas beim Öffnen. Evtl. eine Uhrmachergravur o.ä.
Das Öffnen muß aber noch etwas warten. Vorher muß erst der gröbste Grünspan und Dreck vom Gehäuse ab. Zu groß wäre die Gefahr, daß irgendwas davon in das Werk kommt. So wie sie ist habe ich alles schon mal fotografiert. 

Zu Deiner Nachricht:
Ja, es gab “Kriegsuhren”. Und das nicht zu knapp. Wie so oft, es war das Militär, daß technische Neuerungen vorantrieb.
Ich habe mich etwas mit amerikanischen Uhren beschäftigt. Aus den 30er Jahren gibt es wunderschöne Art Deco Modelle.
Aus den 40er Jahren finden sich so gut wie keine zivilen Uhren: Hersteller wie Hamilton, Elgin, Waltham hatten die zivile Produktion so gut wie eingestellt.
Trotzdem: Die amerikanische Uhrenindustrie hat am Zweiten Weltkrieg gut verdient, es sind ja nicht nur Uhren für die Truppen, die hergestellt werden.
Jede Fliegerbombe enthielt ein Uhrwerk. Die amerikanischen Firmen wurden auch vom Kriegseintritt der USA nicht überrascht,
früher als alle anderen Industriezweige waren sie für die Kriegsproduktion vorbereitet. In Anzeigen wurde versichert, dass man eines Tages den Kunden wieder mit Hamilton Uhren beliefern wird, aber erst einmal geht die nationale Aufgabe vor. Hamilton wird wenig Armbanduhren bauen, das überlässt man Firmen wie Elgin und Waltham, Hamilton baut
Marinechronometer für die US Navy, die zu den genauest gehenden Uhren der Welt gehören.

Ansonsten: Interessante Familiengeschichte!
Einen Großvater der sich in jungen Jahren mit braunem Pack lieber geprügelt hat und dem nichts über “seine” SPD ging hatte ich auch. Sein Bruder landete dafür in Bautzen und kam von dort nicht mehr zurück. Auf der Reise von und nach Berlin kamen mir die alten Geschichten immer wieder in den Sinn. Es ist sicher eine gute Idee, dies alles mal festzuhalten...
Bisher wußte ich nicht, daß ein Ort Namens Kallmünz existiert. Aber wenn ich mal in der Gegend bin... Mit solchen Leckereien bin ich immer zu kriegen.
 Und die Gegend – ein Traum. Wir werden im September ganz in der Nähe zwei Wochen Urlaub verbringen. Nicht ganz so komfortabel... ich liebe es dort unten mit dem Rennrad Bergsträßchen zu erkunden. Und wahrscheinlich muß mein MTB auch noch mit...

Schöne Grüße
Oliver

PS: Eine Constellation. Sehr fein! Der erwähnte alte Uhrmacher meinte mal: “...die Omegas der 50er und 60er waren die Krone der Uhrmacherkunst. Ganz feine Werke.
Vergessen sie R...x. Die waren primitiver Mist dagegen. So was findet sich heute sogut wie nicht mehr oder wenn, kostet es ein Vermögen.” 


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Hallo Oliver!

Viiiiielen Dank für die lange und ausführliche Mail!

ich habe mich noch nie mit dem Gedanken an alte Uhren beschäftigt (schon gleich gar nicht mit deren Restaurierung) -

ABER

ich finde deine Erzählungen superspannend!
Sowohl die Sache mit den "Kriegsuhren" als auch die Schritt für Schritt Restaurierung (und deine Gedanken dazu) der "Siegerin"!

Nachdem die Uhr ja die letzten beiden Jahre in denen sie genutzt wurde, an der russischen Front war, sehe ich direkt meinen (mir nur aus Erzählungen meiner Mutter bekannten) Onkel, wie er irgendwo in einem Feldlager die Uhr aufgemacht hat, um den Sekundenzeiger ... und wie er geschimpft hat, als das Ding plötzlich weg war!

Dass die Uhr läuft, find ich ganz toll. Genau das hab ich mit all den vielen Uhren gemacht, die ich in letzter Zeit auf ebay gestellt habe, sie vorsichtig aufgezogen und ein bisschen geschüttelt. Dass nichts Schlimmes kaputt sein kann wenn sie auch nur kurz anlaufen, das sagt mir sogar mein Laienverstand. Diese "Siegerin" tats nicht - oder ich habs überhört. Die sollte wohl tatsächlich unbedingt in deine Hände gelangen!

Ich freu mich, dass du die Restaurierung in Fotos festhältst, kein Stress mit dem Schicken, es reicht, wenn ich die Fotos bekomme wenn die Arbeiten abgeschlossen sind!
Aber schreib bitte immer wieder mal, was du gemacht hast - und was du dabei gedacht hast. (auch das mit dem Radium - hätt ich nie gedacht!)

Wenn du im September in unserer Ecke Radurlaub machst, dann googel mal den "Fünf-Flüsse-Radweg" -- es gibt zwar keine wirklichen Berge, aber Kallmünz ist einer der schönsten Punkte dieses Weges. Radfahrer aller Couleur (vom Rennradler bis zur geschminkten E-bike-Fahrerin) machen im Sommer die Hälfte unserer Gäste aus.

Ich freue mich wieder von dir zu hören!

Viele Grüsse
Uschy

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Hallo Uschy,
So, habe mich zwischenzeitlich mal etwas der Uhr annehmen können.
Zuerst habe ich mal das Band abgenommen. Was damit noch geht? Kann ich noch nicht sagen. Ersteinmal rein in die Blechdose und Waschbenzin drüber. Das Benzin wird erst einmal etwas für Sauberkeit sorgen und das alte Leder von jeglichem Siff befreien.
Danach wird es noch spröder und brüchiger sein. Aber ersteinmal sauber und bereit für eine weitere Behandlung.
Ich hoffe es ist irgendwie wenigstens zu stabilisieren und man kann es evtl. als Schnittmuster für ein neues Band nehmen. Mal schauen...
Ich habe da noch ein Rezept für altes brüchiges Leder aus der Restaurierungswerkstatt eines Papierrestaurators. Das werde ich später mal versuchen.
Ohne Band konnte auch das Gehäuse von außen grob gereinigt werden.
Das Grundmaterial muß irgendeine Legierung sein. Reines Messing ist es in jedem Fall nicht. An den beriebenen Stellen wo die Verchromung weg ist,
würde es sonst goldener schimmern. So ist je nach Licht gar kein so großer Unterschied sichtbar.
Der Bodendeckel ist aus Edelstahl und lässt sich relativ leicht lösen.
Sehr schön: Das Werk sieht auf den ersten Blick gut aus. Kein Rost, allle Teile schön sauber. 
 
Erste Überraschung: Das Federgehäuse ist aus gebläutem Stahl.
Die Stahlteile werden dazu langsam und vorsichtig bis etwa 300°C erhitzt. Das Metall überzieht sich dabei mit einer hauchdünnen, kornblumenblau schimmernden Schicht Magnetit. Da es hier eigentlich nur um optische Effekte geht, für eine militärische Uhr eigentlich recht ungewöhnlich. Im Internet habe ich keine Abbildung mit einer ähnlichen Veredlung gesehen. 
Auf jeden Fall ist das Werk mit “Siegerin 595” bezeichnet
  Ohne weiter zu demontieren, ist aber schon einmal ein Defekt zu erkennen: Am Federgehäuse fehlen zwei Zähne. Im Bild bei ca. 7 Uhr erkennbar.
Es ist denkbar, daß diese beiden Teilchen irgendwo im Werk herumgeistern und den Lauf blockiert haben. Durch das Verschicken könnte sich ihre Position verändert haben, sodaß das Werk wieder anlief. Das wird sich aber beim zerlegen zeigen. Auch scheint die Feder im Federhaus ab einem bestimmten Spannungspunkt durchzurutschen.
Beides sollte aber kein Problem sein. Die beiden fehlenden Zähne sind an dieser Stelle auch kein Problem. Der Aufzug funktioniert trotzdem.
Was ich noch entdeckt habe: Im Deckel ist tatsächlich noch eine Uhrmachergravur: Der Revisionsvermerk stammt vom Oktober 48. Die Uhr wurde also wahrscheinlich zu diesem Zeitpunkt noch benutzt. Die Gravur ist sehr sauber und leserlich ausgeführt. Ich kann mir nicht denken, daß ein Uhrmacher mit dieser sauberen Gravur den Sekundenzeiger verschlampt, auf dem Zifferblatt einen Fingerabdruck hinterlässt und das gerissene Glas nicht tauscht.  Die Gravur kommt eigentlich nach erfolgreicher Revision wennn alles bestens läuft als Signatur und Beleg in den Deckel. Ist nur Spekulation, aber ich denke die Uhr wurde nach der Revision 1948 auch noch getragen. Bis zu dem Schlag auf´s Glas. Bei dem der Sekundenzeiger abgefallen und die Leuchtmasse aus den Zeigern gebröselt ist. Evtl. waren die beiden Zähnchen vom Federgehäuse auch schon im Werk. Der Uhrmacher hat dann die Uhr geöffnet, die Brösel entfernt (Uhrmacher aus der Zeit wußten auf jeden Fall, daß die Leuchtmasse giftig war) und hat alles wieder verschlossen weil ihm eine weitere Reparatur nicht lohnenswert oder dem Kunden zu teuer erschien. Ich denke, sie ist erst dann als Erinnerung in´s Kästchen gewandert.
Heute weiter im Bericht:
Gestern Abend habe ich das Werk ausgeschalt. Interessant: Das habe ich so noch nie gesehen. Normalerweise werden die Werke von unten entnommen. Nach dem Öffnen des Deckels Krone entfernen, Werkhalteschrauben lösen – fertig.
Bei der Siegerin nicht. Hier muß erst die Lynette (als einzelner Ring auf dem Foto zu erkennen) die auch das Glas hält abgenommen werden. Und dann wird das Werk von oben entnommen.
Nach dem das Werk draußen ist, kann auch das Gehäuse richtig gereinigt werden. Zuerst ein Bad in Waschbenzin. Danach etwas vorsichtig schleifen. Alle Rillen und Vertiefungen gehen nicht weg, aber die Kanten sollen ja auch nicht rund werden.
Ein neues Glas fand sich in einer Schachtel. Kein ganz neues, sondern auch ein altes. Das recht gut passt. Äußerlich sieht das ganze schon recht ordentlich aus. Im Internet habe ich ein evtl. passende Ziffernblatt gefunden. Wenn es von der Größe her tatsächlich passen sollte, wäre das eine Option. Das alte Blatt könnte dann wie es ist archiviert werden. Die Alternative wäre: Reinigen sogut es geht, versuchen die Fehlstelle zu ergänzen, Schriftzüge neu machen lassen... Das wird auf jeden Fall auch nicht billiger.
Nun zum Werk. Optisch sieht es jedenfalls sehr gut aus. Leider hat sich zu den am Anfang schon festgestellten Dingen nun noch gezeigt, daß die Achse des Sekundenrades gebrochen ist. Folge: Es gibt keine Möglichkeit mehr, einen Sekundenzeiger aufzusetzen.
Ob sich dieses Sekundenrad als Ersatzteil auftreiben lässt? Evtl. mit Glück von einem anderen Werk, daß dann eben als Spender herhalten muß. Einen ganz gut passenden Zeiger habe ich. Bis dahin könnte man diesen wenigstens zur optischen Vervollständigung auf dem Blatt fixieren. Ist dann eben ohne Funktion. Mit Ersatzteilen ist das bei so alten Uhren eben immer so eine Sache...
Anbei mal ein paar Bilder.
Schöne Grüße
Oliver 

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Betreff: spannend wie ein Krimi


Hallo Oliver,
deine Mails erfreuen mich sehr! ich find das Ganze richtig spannend.

Was man dabei alles rausfindet!

Ich wusste von meiner Mutter nur die Sache, dass die Uhr irgendwann zwischen 1943 und 1945 von Russland den Weg zurück zur Familie meines gefallenen Onkels gefunden hat.
Dass sie nachher noch getragen wurde (von meinem Grossvater? oder vielleicht sogar von meiner Mutter?) ist mir ganz neu - aber aufgrund dieser Uhrmachergravur ja wohl offensichtlich. Und auch ziemlich wahrscheinlich, wir alle haben starke Familienbande, ich trage ja auch die Uhr meines Vaters, und meine Mutter hat ihren (einzigen) Bruder sehr geliebt.

Auch das mit den gebläuten Metallteilen!
Ich dachte an 2 Möglichkeiten, wenn du sagst, dass dies bei militärischen Uhren nicht üblich war.
Entweder wurde bei der 1948 ausgeführten Revision dieses Teil ausgetauscht - oder aber sie hat ein anderes Zifferblatt bekommen, und war gar keine militärische Uhr.

Dass viel später wohl nochmal jemand dran herumgefummelt, dabei den Sekundenzeiger verloren und auch noch einen Fingerabdruck hinterlassen hat - das klingt ganz nach meinem Vater!! Der war so einer, der alles aufgeschraubt hat, und wo immer ein paar Teilchen übrig waren nach der mehr oder weniger (oder gar nicht) erfolgreichen Reperatur. :-)

Ich hab deine Mail mehrmals gelesen - und find es toll, wie anschaulich du alles beschreibst und bebilderst. Sogar ein totaler Laie (wie ich einer bin) kann jeden Schritt ganz gut nachvollziehen.
Und es flösst mir Respekt ein, mit welcher Präzision die vielen mechanischen Teilchen angefertigt, montiert, und im Fall eines Falles eben auch repariert wurden/werden.

Bisher mochte ich ganz instinktiv die alten mechanischen Uhren (diese Digitalen mit Batterie, damit kann ich gar nichts anfangen)
aber nun sehe ich sie nochmal mit ganz neuen - ganz ehrfürchtigen Augen.

Meine ererbte Omega Constellation (Halbautomatik) hab ich bisher nur getragen, weil sie 1. von meinem Vater ist, und 2. mir gefällt.
Aber jetzt bewundere ich sie richtig.
Sie wurde noch nie repariert, läuft seit .... ich weiss nicht wie alt sie ist (vielleicht 60er Jahre), aber auf jeden Fall seit sie gekauft wurde.
Das einzige was nicht mehr geht, die Wochentage lassen sich nicht mehr stellen. (Aber weil ich die ohne Lesebrille sowieso nicht erkennen kann, ist mir das egal.)
Omega Constellation
Als kleine Revanche für deine tollen Fotos hab ich sie geknipst und häng sie dir mal in die Anlage. Schön, nicht wahr?

Ich freu mich schon auf deine weitere Berichterstattung!
Viele Grüsse aus Kallmünz
Uschy







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das neue Ziffernblatt
Hallo Uschy,

So, auch mit wenig Zeit ein kleines Update:
Bei der Ersatzteilsuche unglaubliches Glück gehabt: Nicht nur alles gefunden wie das Sekundenrad sondern
auch noch ein altes und bisher unverbautes Originalzifferblatt entdeckt! Einziger Unterschied: Es war wohl für die Zivilversion gedacht. Der Schriftzug ist in einer anderen Schrift und natürlich ohne das K.M. Heute kam alles mit der Post. Siehe Bild. Die feinen Linien sind kleine Kratzer auf dem Glas die sich auf dem Blatt spiegeln.
Das Originalblatt kann nun unverändert bleiben und aufgehoben werden.
 
altes Ziffernblatt mit Fingerabdruck
Was noch so ein Gedanke ist: Evtl. wurde ja sogar mit Absicht am Zifferblatt herumgerieben: Ich könnte mir vorstellen, daß es in der
Nachkriegszeit nicht sonderlich angesagt war mit militärisch bezeichneten Dingen herumzulaufen. Eine Uhr war wertvoll, aber mit KM für Kriegsmarine evtl. nicht politisch korrekt. Also einfach ganz pragmatisch wegreiben. Im Laufe der Zeit hat dann der anfangs unsichtbare Fingerabdruck
mit dem Schutzlack reagiert 
und sieht aus wie er jetzt eben aussieht.

Äußerlich ist jetzt soweit alles fertig: Gehäuse gereinigt und poliert, Glas getauscht, Zeiger neu mit passender Farbe gefüllt,
passender Sekundenzeiger gefunden. Das Blatt entspricht in der Farbe der ursprünglichen Optik. Der gelbliche Ton vom
Originalblatt stammt vom vergilbten Schutzlack. D.h. So wie auf dem Bild dürfte sie Ende der dreißiger Jahre ausgesehen haben.
Das Band wird zwar nicht mehr tragbar aber es dürfte ebenfalls orignal sein. Zumindest hatten die Marineuhren grau Lederbänder.
Nach Benzinbad und Behandlung mit ordentlich Lederfett kann es ebenfalls aufgehoben werden. Auf jeden Fall kann es mal als Schnittmuster für ein neues Band dienen.
Die neue Aufzugsfeder ist auch in das Federhaus eingebaut. Und siehe da: Läuft.
Für das neue Sekundenrad muß aber einiges wieder auseinander. Muß sein, der Sekundenzeiger sollte schon mitlaufen.
Mal sehen ob ich in nächster Zeit dazukomme oder ob ich es während des Urlaubs einfach zum Uhrmacher gebe. Ich werde wohl
gerade nicht dazukommen...
Bin aber mit dem bisherigen Ergebnis ganz zufrieden und staune auch bei dieser Uhr wieder einmal über die Qualität und Präzision aller Teile.

Schöne Grüße
Oliver


PS: Die Omega ist sehr fein! Ich denke wegen der Gehäuseform Ende 60 oder Anfang 70er Jahre. Ist auf jeden Fall ein erstklassiges Chronometerwerk drin. Das genaue Alter kann bei Omega abgefragt werden. Innen sind Gehäuse und Werk mit Nummern versehen.
Wenn sie also mal beim Uhrmacher ist, kann das ganz genau ermittelt werden. Eine Revision würde sich hier jedenfalls lohnen.
Das sollte aber bei einem richtig guten Uhrmacher der sich mit Omega auskennt oder bei Omega direkt erfolgen. Ist wahrscheinlich nicht ganz billig, dann wäre sie aber wieder für 40 Jahre fit.
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Betreff: welch ein interessante Geschichte....

... aus dieser Reparatur geworden ist!

Hallo Oliver!

Vielen Dank für das Update und die tollen Fotos!

ich werde in Kürze anfangen, unsere Korrespondenz (MIT BILDERN) auf einen Blog zu setzen!

Dein Einverständnis vorausgesetzt?

Ich habe alles von Anfang an gesichert und nochmal durchgelesen - und find es richtig spannend und interessant! Ich kann mir denken, dass so mancher Spass an dieser Reparatur-Story, und wie es dazu gekommen ist, hat, jeder der Spass und Interesse für diese faszinierenden mechanischen winzigen und doch so perfekten Dinge hat, egal ob er selber repariert oder nicht!

Dass die Uhr wieder läuft - und vor allem wie toll sie jetzt aussieht, das freut mich wirklich riesig!

Ich melde mich in Kürze wieder. Wann gehts denn los mit dem Urlaub?
Für heute danke und viele Grüsse
Uschy

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Hallo Uschy,

gern kannst Du die Story in einem Blog verarbeiten. Die Bilder können auf jeden Fall verwendet werden.

Tja, mittlerweile ist der Ticker fast fertig. Überraschungen, wie auch immer geartet, gab es keine mehr.
Das neue Sekundenrad samt Zeiger war relativ schnell eingebaut, die neue Aufzugsfeder ebenso. Vorher das Werk gereinigt, alles etwas geölt und zusammengesetzt. Sie läuft! Seit ein paar Tagen völlig ohne Probleme. Nur noch etwas die Gangabweichung einregeln. 

Noch ein Nachtrag zum Gehäuse: Ursprünglich war das vernickelt oder verchromt. Evtl. nicht glänzend sondern mattiert. Letzteres kann ich aber
nicht genau sagen. Von dieser Oberflächenveredlung waren ja nur noch Spuren vorhanden. Und die Reste waren etwas “löchrig”, optisch alles etwas angefressen. Anders als bei vielen alten (und vor allem billigen oder preiswerten) Uhren ist das Gehäuse aber nicht aus normalem, goldfarbenem Messing.
Sondern aus s.g. Neusilber. Einer Messing ganz ähnlichen Legierung. Neusilber wurde früher viel im Schmuckbereich eingesetzt. Optisch ist das Material sehr schön, stahlfarben mit einem Tick ins gelbliche. Etwas poliert sieht das jetzt wieder richtig gut aus. Mehr polieren würde zwar gehen und die noch vorhandenen Macken ließen sich entfernen. Das würde aber zuviel Material vom Gehäuse abtragen und die Konturen würden verschwinden.
Alles in allem bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Siehe Bild.

 
Im Internet und in der Literatur konnte ich keinen wirklichen Hinweis auf den Hersteller des Werkes finden. Siegerin war eine Marke der Alpina.
Alpina eine Uhrengenossenschaft. D.h. es gab verschiedene Rohwerkhersteller. Nachdem ich aber das Werk bzw. Teile in der Hand hatte: Die Ähnlichkeit mit Werken von Aegeler in Biehl sind schon groß. Ich glaube ich hab es schon einmal geschrieben: Ich habe eine Siegerin, eine rechteckige Uhr aus den 30er Jahren.
Ihr Werk ist baugleich mit Gruen´s aus der gleichen Zeit. Es steht fest, daß diese Werke von Aegeler stammen.
Das gleiche Werk hat auch Universal Geneve unter der Bezeichnung Universal 262 bis in die 50er Jahre verbaut.
Ich finde es im Nachhinein wirklich erstaunlich, wie sich hier mal wirklich alles und auch noch schnell zueinandergefügt hat. 
Ich hab schon mal fast drei Jahre nach Ersatzteilen gesucht. Und jetzt: Kaum ist die Uhr hier, entdecke ich das Blatt aus altem Lagerbestand. Das Sekundenrad war der nächste Glücksgriff. Ein neues Glas hab ich selbst noch gehabt. 

Das Ersatzteil, welches ich eigentlich in der Uhr zu finden gehofft hatte, hab ich übrigens noch immer nicht... Auch für eine alte Uhr, eine Festa. Festa ist ebenfalls eine Marke
der Alpina. Hier ist die Aufzugswelle gebrochen und die Krone fehlt. Wird sich irgendwann aber auch noch finden...

Ich habe ohnehin nicht vor sie zu verkaufen. Sie passt zu meinem Sammelgebiet, Werke von Gruen Alpina der 30er / 40er Jahre, zu gut.
Lass mir einfach noch etwas Zeit um noch ein paar vernünftige Fotos zu machen.

Schöne Grüße
Oliver


 


Mir hat diese Beschreibung der Reparatur und die Korrespondenz mit Oliver sehr viel Freude gemacht, und was ich alles dabei gelernt habe, war mir auf jeden Fall mehr wert als die 23,30 € für welche ich diese Uhr verkauft habe!

Ich habe alles in diesen Blog kopiert, und die schönen Fotos welche mir Oliver geschickt hat dazu gesetzt.

Viel Spass beim Lesen!